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Fronleichnamsprozession

Fronleichnam ist einer der höchsten Feiertage im römisch-katholischen Kirchenjahr, der auch das Hochfest des heiligsten Leibes und Blutes Christi genannt wird. Die Gläubigen verehren dabei die Hl. Eucharistie in einer Prozession durch die Gemeinde, mit Gebeten und Gesang zogen die Katholiken auch durch die Glockenstadt. Straßenzüge und Hausgrundstücke wurden durch die Bewohner nicht nur mit Fahnen geschmückt. Mit bei der Prozession waren Kommunionkinder, der Musikzug und Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände. An der St. Pankratius-Schützenstation, die von der gleichnamigen Schützengilde betreut wird, war der 1. Segensaltar errichtet. „Der wird jeweils vom amtierenden Königspaar hergerichtet und geschmückt“ erklärt Präsident der Gilde, Peter Schmitz. Der zweite Segensaltar wird von den Nachbarn „Bückers Kreuz“ am Ehrenmal an der Frieterhofstraße errichtet. Inhaltlich wurde die dortige Andacht von den diesjährigenKommunionkindern zu dem vielfältigen Thema „Regenbogen“ gestaltet. An den Prozessionsstationen wird aus einem der vier Evangelien gelesen, es werden Fürbitten gesprochen und der Priester erteilt den Segen.

Auf welches Datum der Feiertag fällt, hängt vom beweglichen Ostertermin ab. Das Fronleichnamsfest wird am 60. Tag nach Ostersonntag gefeiert, was gleichzeitig auch der zweite Donnerstag nach Pfingsten ist.

Fronleichnam bedeutet so viel wie »Leib des Herrn« und leitet sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern vron (Herr, Herrschaft) und lichnam (Leib) ab.

Im modernen Sprachgebrauch ist der Name des Feiertags auf den ersten Blick verwirrend, denn er hat weder etwas mit Fron im Sinne von Arbeit und Zwang noch mit Leichnam als leblosem Körper zu tun. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Der Name Fronleichnam beschreibt ein äußerst lebendiges Fest zu Ehren des Leib des Herrn.

Die Bedeutung des Fronleichnamsfest hängt eng mit dem letzten Abendmahl Jesu und der Einsetzung der Eucharistie zusammen. Am Abend des Gründonnerstags feierte Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl. Mit den Worten »Dies ist mein Leib« [...] »Dies ist mein Blut« verteilte er Brot und reichte Wein an die Jünger. Nach katholischem Glaubensverständnis ist Jesus in den Gestalten von Brot und Wein in der Eucharistie tatsächlich körperlich anwesend.

Fronleichnam zählt zu den sogenannten Ideenfesten. Im Gegensatz zu Festen wie Weihnachten oder Ostern, an denen ein konkretes Heilsereignis aus dem Leben Jesu gefeiert wird, steht bei den Ideenfesten eine Glaubenswahrheit im Mittelpunkt.

Nach der Heiligen Messe am Morgen findet die Fronleichnamsprozession statt. Der Priester trägt dabei die Monstranz mit dem Allerheiligsten, einer geweihten Oblate, durch die Straßen. Die Gemeinde begleitet ihn dabei mit Musik, Gesang und Gebeten. Dem hohen Feiertag entsprechend ist die Monstranz oftmals besonders prunkvoll mit Gold und Edelsteinen gestaltet.

Über den Priester mit Monstranz und Hostie wird oft auch ein Baldachin, auch Tragehimmel genannt, gespannt. Der Baldachin besteht aus einem reich verzierten rechteckigen Stofftuch, das an vier Stangen aufgespannt und getragen wird. Das Himmeltragen übernehmen in Gescher die Kirchenvorstandsmitglieder.