„Lasst den Weg zum Annaberg nicht mit Gras bewachsen!“ mahnte der vor 200 Jahren verstorbene Lehrer und Kaplan in Tungerloh-Capellen, Johann Bernhard Wiesch. Es sind nur noch wenige, die dieser Mahnung folgen. So machten sich am Samstag gut dreißig Pilger und Pilgerinnen auf den Weg von der St. Antonius-Kapelle in Tungerloh zum Annaberg in Haltern. Nach dem Morgenlob wanderten neun Teilnehmer, das Pilgerkreuz vorweg, von Tungerloh dem Annaberg entgegen. Nach der Mittagspause in Reken hatte sich die Pilgergruppe mehr als verdreifacht. Froh war man, so Mitorganisator Ludger Osterkamp, dass nach den fast unerträglichen Temperaturen der letzten Tage, moderate Temperaturen herrschten. „Bestes Wanderwetter“ konstatierte Klaus Herbstmann. Über Wald- und Wiesenwege ging es durch die Hohe Mark. Jüngste Teilnehmerin war die neunjährige Lea, die die rund 17 Kilometer Fußweg von Reken zum Annaberg tapfer bewältigte.
Mit dem Abschlusssegen durch Pfarrer Hendrik Wenning in der dortigen Kapelle endete die einzige fußläufige Wallfahrt zum Annaberg. Es blieb genügend Zeit, seinen Dank oder seine persönlichen Bitten der „Mutter Anna“ wie die verehrte Heilige genannt wird, vorzutragen.