Mit der Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer setzte die Pfarrgemeinde St. Pankratius und St. Marien neue Akzente beim alljährlichen Patronatsfest, zu dem insbesondere die ehrenamtlich Tätigen eingeladen sind. Mit ihrem Vortrag brachte sie ihr Publikum zum Lachen aber auch zum Nachdenken.
Es ist Tradition, dass die Pfarrgemeinde alljährlich zum Patronatsfest des Hl. Pankratius die Ehrenamtler zu einen Fest einlädt. Traf man sich in den Vorjahren zu einem gemütlichen Abend in „Pastors Garten“, so war es diesmal der Theater- u. Konzertsaal. Man hatte die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer, alias Erna Schabietzky aus Dortmund gewinnen können. Mit Witz und Humor verstand sie es, die Situation der Kirche hintergründig und tiefsinnig zu beleuchten. „Hier im Saal ist es genauso wie in der Kirche“ bemerkte sie; „die erste Reihe ist noch frei!“ So dann ging es im Ruhrpott-Slang weiter Schlag auf Schlag: so stellte sie erfreut fest, dass die Pfarrgemeinde in Gescher noch nicht mit Recklinghausen fusioniere, denn dann müsse der Pfarrer regelmäßig per Hubschrauber zu den Gottesdiensten einfliegen. Immer wieder erhielt sie bei ihrem fast zweistündigem Vortrag Szenenapplaus, so z. B. auch bei ihrer Feststellung, dass eine Kirche ohne Frauen nicht funktioniere. „Ohne uns läuft Nix!“ sagte sie in Hinblick der Frauenbewegung der kfd.
Zum Schluss wagte Böhmer einen Vergleich des Gesellschaftsspieles „Mensch-ärgere-dich-nicht-“ mit der Kirche. Jeder habe sein Haus in das das er zurückkehren müsse. Doch bist du einmal raus, bist du raus: keine Feier, keine Gesellschaft, keine Gemeinschaft. Hier müsse man neue Wege gehen und auch „fremde Häuser“ besuchen, sich ebenso wie Jesus mit Bettlern, Sündern, Reichen einlassen. „Wir müssen verstehen wie Gott ist – Er ist „groß“ meinte sie. „Das war eine astreine Predigt“ hieß es im Anschluss im Publikum. Böhmer habe immer wieder den „Nagel auf den Kopf getroffen.
Im Anschluss des mit viel Applaus bedachten Abends trafen sich die Ehrenamtler bei gekühlten Getränken zum Gedankenaustausch oder auch nur um zu klönen im Foyer des Theatersaales. Mit einem solchen Fest wolle man ein Zeichen des Dankes für das vielfältige Engagement setzen, so Pfarrer Wenning. Er verzichtete dabei bewusst auf eine Aufzählung, denn dann würde er garantiert eine Person oder Gruppe vergessen.
Zu Beginn des Patronatsfestes wurde in der Pfarrkirche ein Festgottesdienst gefeiert. Im Mittelpunkt stand dabei der Schrein mit den Reliquien des Hl. Pankratius Dabei war die Kirche (nicht nur von den Ehrenamtlern) gut besucht. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Wenning an das christliche Leben des Hl. Pankratius, der im Alter von 14 Jahren für seinen Glauben den Märtyrertod starb. „Der Patron unserer Kirche, der Hl. Pankratius soll unser Vorbild sein“ sagte er, denn der Glaube sei unser höchstes Gut.