Vor genau vierzig Jahren wurde die erste Maiandacht an der damals neu errichteten Marienstation auf dem Hof Engbers gefeiert. Dieses war Anlass, erneut eine solche Andacht zu begehen. Die Zahl der Mitfeiernden Marienverehrer war beachtlich, wie Hofherr Franz-Josef Engbers befand.
Im Mai wird die Gottesmutter von den Katholiken besonders verehrt. Dieses spiegelt sich in den Maiandachten wieder. Mehr als sechzig Marienverehrer fanden am Sonntag den Weg zum Hof Engbers in Tungerloh-Capellen. Pfarrer Wenning und Pastor Jacob luden dazu ein, gemeinsam mit Liedern und Gebeten die Gottesmutter in besonderer Weise zu ehren. Vor genau vierzig Jahren fand auf Bestreben von Josef Schültingkemper auf dem Hof Engbers die erste Maiandacht statt. Ein Jahr zuvor erst war der Bildstock auf dem Hof errichtet worden.
Der jüngst verstorbene Pfarrer em. Josef Rensing übernahm im September 1984 die Einsegnung des Bildstocks. Seither ist dieser immer wieder Treffpunkt der Gläubigen aus Tungerloh und der Glockenstadt Gescher zu einer gemeinsamen Maiandacht.
„Die Errichtung einer Wegkapelle war ein langgehegter Wunsch der Familie und insbesondere unserer Mutter, die eine große Marienverehrerin war“ so Franz-Josef Engbers. Konkret wurde die Gestaltung, als Maria Engbers (2006 verstorben) mit dem Nachlass ihres Bruders, Pastor Joseph Wansing, betraut wurde. Sie entschied sich, eine Marienstatue als Gottes Mutter mit dem Jesuskind, das die Weltkugel trägt, anfertigen zu lassen. Als Künstlerin für die Anfertigung konnte die Stifterin Gertrud Büscher-Eilert aus Horstmar gewinnen, die die Madonna aus Eichenholz schnitzte.
Die Arbeiten an und für die ganz bewusst schlicht gehaltene Station wurde von den insgesamt 13 Kindern, jedoch hauptsächlich von den sieben Söhnen in Eigenleistung übernommen. Die reichten von den Beton- bis hin zu Kunstschmiedearbeiten. In unmittelbarer Nähe und Sichtweite zum Hof wurde der Bildstock in schlichten Ziegelsteinen errichtet. „Dadurch, dass wir selbst mit Hand anlegten, haben wir Geschwister eine noch engere Beziehung zu `unserer` Mutter Gottes“ meint Franz-Josef Engbers und spricht damit wohl im Sinne der ganzen Familie.
Für die Familie Engbers steht die Marienstation stets im Mittelpunkt der alljährlichen Treffen. „Da erinnern wir uns zu gern an unsere gute Mutter“ sagt Bernhard Engbers.
Die Kirchengemeinde St. Pankratius u. St. Marien der Glockenstadt Gescher ist dabei erfreut, einen Treffpunkt im Außenbereich der Stadt zu haben, an dem die traditionellen Maiandachten gehalten werden können. Hierzu finden sich regelmäßig 50-60 Personen ein, weiß Engbers. Im Anschluss waren die Teilnehmer zu einem lockeren Treffen bei Kaffee und Keksen eingeladen. Gesprächsstoff gab es dabei zur Genüge.