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Ostergruß 2025

Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden!

 

Liebe Schwestern und Brüder, aus voller Brust und tiefstem Herzen bekennen wir uns mit diesen Liedzeilen zu Christus, dem Auferstanden, und jubeln über seinen Ostersieg. Dieser Ostersieg aber war kein pompöses Ereignis, sondern ein geheimnisvolles Geschehen im Dunkel der Nacht. Die Osterbotschaft, so triumphal sie auch sein mag, kommt zu uns Menschen nicht durch den Schall von Hörnern, sondern durch die sanfte Stimme des Erlösers.

Besonders schön wird dies vom heiligen Johannes beschrieben. Am frühen Morgen des Ostertages geht Maria von Magdala auf den Friedhof, in den Garten, wo Jesus bestattet liegt. Die Sonne wird gerade aufgegangen sein, Vögel zwitschern,  Licht flackert durch die Blätter der Bäume, so  dass der stumme Ruf der strahlenden Natur schon die Auferstehung zu verkünden scheint. Maria aber, die doch so eng mit Jesus vertraut war, hat dafür keinen Blick. Ihre Seele ist wie verschlossen gegenüber der Schönheit und der Einzigartigkeit dieses wunderbaren Tages. Sie sieht als erste, dass der Stein vom Eingang des Höhlengrabes weggenommen ist. Aber nicht Freude bricht sich Bahn in ihr, sondern Verzweiflung. Sie ist so eingeengt in ihrer Perspektive, dass sie keine Augen für das Wunder der Osternacht hat. Erst als Christus sie anspricht, erst als seine Stimme ihr Herz berührt, kann sie es glauben: Christus lebt!

Auch wir heute können dem Auferstandenen begegnen: Wenn wir durch wunderbare Musik aus dieser Welt entrückt werden, wenn wir durch Liebe und Zärtlichkeit die Eingeengtheit dieser Welt vergessen, wenn wir in Gesang und Gebet unsere Seelen nach dem Himmel ausstrecken, wenn wir in menschlicher Gemeinschaft Freude und Geborgenheit finden, wenn wir in Gottes Natur eine Idee vom Ewigen erfahren. Immer dann, wenn wir uns nicht durch Trauer, Sorgen und scheinbar feste Regeln eines Weltbilds verwirren lassen, sondern Herz und Seele öffnen, immer dann haben wir die Chance dem Auferstandenen zu begegnen.

 

Liebe Schwestern und Brüder, die Auferstehung Christi lässt sich nicht messen und lässt sich nicht beweisen. Vielmehr spricht Christus leise und sanft zu unseren Herzen immer wieder und überall. Leicht ist es nicht, die Osterbotschaft wirklich zu vernehmen, hat sie unsere Seele einmal erreicht, dann führt Christus hinein in die neue Dimension des Ewigen, dann erreichen auch wir die höchste Stufe des menschlichen Seins und sind bei Gott. Wer aber eine Ahnung davon hat, der singt zu recht aus voller Brust und tiefstem Herzen. „Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden!“ Halleluja. 

Im Namen des gesamten Seelsorgeteams wünsche ich Ihnen

 

Frohe und gesegnete Ostern.

 

Ihr Pastor Hendrik Wenning