MAIANDACHTEN AN DEN STATIONEN

Maiandachten zu Ehren der Gottesmutter haben nicht nur im Münsterland eine lange Tradition. Seit Jahrzehnten werden diese in Gescher an Sonntagen an Bildstöcken in den Bauerschaften abgehalten. Am Sonntag trafen sich dazu zahlreiche Gläubige an der Station Robert-Honvehlmann in Büren. Mit Liedern und Gebeten wurde die Gottesmutter besonders verehrt. Pastor Jacob zeigte sich erfreut über die rege Teilnahme.

Maiandachten entwickelten sich zunächst schleichend, erfuhren später sogar einen regelrechten „Boom“ und haben sich bis heute durchgesetzt. Schon im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich zunehmend die marianische Prägung dieser Feste heraus. Die Marienverehrung, wie wir sie noch heute im Rahmen von Maiandachten pflegen, ging von der italienischen Stadt Ferrara aus. Dort, in der Kirche der Kamillianer, wurden im Jahre 1784 erstmals Maiandachten abgehalten. Diese waren für die Allgemeinheit zugänglich. Zuvor dürften Andachten zu Ehren Mariens vorwiegend in privaten Räumlichkeiten innerhalb der Familie stattgefunden haben oder nur zum Teil öffentlich gewesen sein. 

Von Italien aus verbreitete sich die Maiandacht schließlich nach Frankreich und andere europäische Länder. In vielen Pfarren der Katholischen Kirche finden Maiandachten zu Ehren Mariens statt. Gläubige treffen sich dabei in Kirchen oder Kapellen, an Bildstöcken oder Wegkreuzen. Marienaltäre und Marienstatuen sind zu diesem Anlass besonders festlich geschmückt. Manche Menschen und Familien feiern Maiandachten auch zuhause. Auch in diesem Fall wird ein kleiner Maialtar mit einer Marienstatue oder einem Marienbild aufgebaut, dekoriert und gemeinsam gebetet.

Die nächste Maiandacht unter freiem Himmel findet am kommenden Sonntag (15.5.) um 15 Uhr an der Marienstation auf dem Hof Engbers in Tungerloh-Capellen 123 statt.