Sozialkaufhaus

Angelika Kloster und Edeltraud Ening-Oberwies stehen vor leergefegten Regalen. Dabei wird die Not immer größer und das Team vom Sozial-Kaufhaus N° 10 und dem angeschlossenen Babykorb weiß nicht wie es weitergehen soll. „Wir sind dringend auf Sach- und Geldspenden angewiesen“, so Frau Ening.

Aus kleinen, überschaubaren Anfängen entwickelte sich die von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde getragene Einrichtung zu einer Anlaufstelle nicht nur für sozial schwächer gestellte Mitbürger, vor dem Krieg geflüchtete Menschen und von Altersarmut betroffene. Für „kleines Geld“ kann im Kaufhaus N° 10 am Kirchplatz gebrauchte jedoch gut erhaltene Kleidung, Babyausstattungen, Spielzeug oder Kinderfahrzeuge erworben werden. Wo es gewünscht wird, bieten die Mitarbeiterinnen aber auch Hilfe durch entsprechende Fachstellen der Caritas oder der Diakonie an. Wichtig ist es den Mitarbeiterinnen, Not zu erkennen und adäquate Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Hierzu wurde in den letzten Jahren ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut, freuen sich die Organisatorinnen

Im Moment sei die „Anlaufstelle“ gefragter denn je, weiß Frau Ening. „Die in Not geratenen Familien und Einzelpersonen werden immer mehr“, ergänzt sie. Die Nachrichten in Funk und Fernsehen über krieg, Energieknappheit und Pandemie, machen den Menschen Angst. Dabei beobachtet das Team, dass diese Nöte und Existenzangst nicht nur bei denen umginge, die ohnehin mit wenig auskommen müssen. „Und der Zulauf nimmt immer weiter zu“ ergänzt Frau Kloster.

Das Team des Sozialkaufhauses und vom Babykorb weiß um die Spendenbereitschaft der Gescheraner,  weiß aber auch, dass allein im letzten Jahr sehr viele Sachspenden als Hilfe für die Flutopfer ins Ahrtal gegangen sind. Um auch vor Ort jegliche materielle Hilfe bieten zu können, bittet das Kaufhaus N° 10 dringend um Winterkleidung, warme Bettwäsche, Decken und Schuhe. Auch der Babykorb hat den Winter vor Augen. Hier fehlt es ebenfalls an warmen Wintersachen von der Babygröße bis zum Schulalter. Ferner werden Kinderwagen, Buggys, warme Fußsäcke und Kindersitze gerne entgegen genommen. Um der Langeweile in den dunklen Monaten vorzubeugen aber auch um die kleinsten Mitbürger zu fördern, werden Spielsachen von der Babyrassel bis zum Gesellschafts- oder Kartenspiel benötigt.

Menschen helfen, dort wo die Not am größten ist, das ist die Devise des Sozialkaufhauses aber auch der wohl einmaligen Familienhilfe „Nachbarn helfen Nachbarn“. „Wir wollen versteckte Nöte erkennen und ansprechen um so ein Bewusstsein und eine Sensibilität in der Gesellschaft  zu schaffen, heißt es. Um auch für die Zukunft Hilfe zu gewährleisten, werden weiterhin Sach- und Geldspenden benötigt. Auf Wunsch kann eine Spendenquittung ausgestellt werden.

Nachbarn helfen Nachbarn

Sparkasse Westmünsterland, Kto. 35 699 826 BLZ 401 545 30

Text und Foto F.J. Schulenkorf