Dreizehnte Station: Ehrfurcht
Der Leichnam Jesu, ehrfürchtig vom Kreuz abgenommen, liegt dort, von wo er zur Welt gekommen ist: im Schoß der Mutter. Nur kurze Zeit scheint es her gewesen zu sein, dass sie dort Gott Raum gab, damit sein Heilswerk seinen Anfang nehmen kann. Nun ist es zum Ende gekommen. Der letzte Liebesdienst der Mutter ereignet sich hier. Das ist konsequente Treue zum einmal gegebenen Ja-Wort an Gott. Diese Station, nahe der A 31 und B 525 lädt zum Gebet für die vielen Verkehrstoten ein, die verheißungsvoll ihr Haus verließen und nicht mehr zurückkehren konnten.
Der Glaube wird mit den Kräften des Geistes und des Herzens, mit Urteil und Treue, das heißt aber, mit dem ganzen inneren Leben vollzogen, und was darin vor sich geht, wirkt in ihn hinein; so werden immer wieder Unsicherheiten, Ratlosigkeiten und Widerstände entstehen. Etwa sind die inneren Kräfte müde,oder der Mensch tritt in ein neues Lebensalter, oder er kommt in eine andere Umgebung und menschliche Begegnungen beeinflussen ihn. Das alles kann beunruhigen, ist aber im Grund durchaus natürlich und muss auch so angenommen werden. Der Glaube muss ausharren und das Gebet mit ihm. Denn der Glaube ist kein Fühlen und Erleben, das seinen Sinn in sich selbst hätte, sondern eine Verbundenheit derPerson mit dem sich offenbarenden Gott.