Zwölfte Station: Vollendung
Jesus stirbt am Kreuz.
Diese Station ist größer als die übrigen 13 Bilder, denn Großes, das Größte ist hier zu sehen: Jesus, Gottes Sohn, geht seinen Weg im Vertrauen auf den Vater konsequent bis zum Ende, bis zur Lebenshingabe aus Liebe am Kreuz. Maria steht als Mitopfernde unter seinem Kreuz; standhaft bei allem Schmerz, aller Trauer und allen Fragen. Der Lieblingsjünger Johannes steht stellvertretend für die Kirche bei seinem und ihrem Herrn. Wie viele in ihr scheint er das,was hier geschieht, (noch) nicht zu begreifen. Scheinbar wendet er sich ab. Doch seine Abwendung ist hierzugleich Hinwendung zur Antoniuskapelle, in der immer wieder in der Feier der Eucharistie das Opfer von Golgota und die Auferstehung Jesu gefeiert werden,damit sich uns dieses Geheimnis des Glaubens immer mehr erschließe, bis er, der Herr, wiederkommt in Herrlichkeit. Für die Verstorbenen, die auf diesem Friedhof ruhen, dürfen wir hoffen, dass sie an dieser Herrlichkeit Anteil erhalten.
Wenn ich mich nicht kenne und mein Ursprung und mein Schicksal mir verborgen ist [sic!], wenn ich mich vor mir selbst und vor den Abgründen meines Herzens fürchte – wo soll ich bleiben, wenn nicht vor dem Kreuz, in dem die Unbegreiflichkeit des Menschenschicksals zur Offenbarung dafür wurde, dass Gott wahrhaft die Liebe ist. Ich knie vor ihm. Und schweige.