Eucharistie

Im christlichen Gottesdienst geht es um Communio, um Gemeinschaft. Der Gottesdienst ist also Begegnungsgeschehen. Der auferstandene Christus begegnet seiner Gemeinde im Sakrament der Eucharistie. In den äußeren Gestalten von Brot und Wein empfängt der gläubige Katholik tatsächlich den Leib und das Blut Christi.

Im ersten Korintherbrief findet man das früheste Zeugnis vom Letzten Abendmahl aus den Jahren 56 / 57 nach Christus:

Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth:
"Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe:
Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte:
Das ist mein Leib für euch.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach:
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.
Tut dies, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!"

1 Kor 11, 23-25

Der emeritierte Dogmatiker Herbert Vorgrimler schreibt dazu: "Es gibt keine vernünftigen Gründe dafür, dass solche Worte nicht von Jesus gesprochen wurden und sich auf ihn selber und sein Geschick bezogen. In ihrem Kernbestand dürfen sie daher als historisch gesichert gelten." (Vorgrimler: Sakramententheologie, S. 158)

Jesus orientiert sich beim Letzten Abendmahl an das Paschamahl der Israeliten vor ihrem Auszug aus Ägypten. War es ursprünglich ein Lamm, das geopfert wurde, so ist hier Jesus selbst, der sich wie ein Lamm für die Menschen hingibt, um aus der Sklaverei der Sünde und des Todes zu befreien. Im Letzten Abendmahl nimmt Jesus also zeichenhaft das Geschehen seines Todes und seiner Auferstehung vorweg. Eucharistie feiern heißt also, den einen Tod und die eine Auferstehung Jesu Christi vergegenwärtigen, um sich in der Kommunion mit dem rettenden Jesus und allen am heiligen Mahl teilnehmenden Gläubigen zu verbinden.

Daher kann Jesus im Johannesevangelium sagen:
"Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben."

Joh 6,54